Lasst uns diesen lästigen Feiertag abschaffen, damit wir mehr für den Staat arbeiten können, der ja bekanntlich weitsichtig und klug haushaltet ...
23.03.2025 Matthias Weinlich Lesedauer 1 Minuten
Lasst uns diesen lästigen Feiertag abschaffen, damit wir mehr für den Staat arbeiten können, der ja bekanntlich weitsichtig und klug haushaltet. Die zusätzlichen prognostizierten 8 bis 11 Milliarden Euro können wir dann großzügig direkt mit den Ukraine-Militärhilfen von über 7 Milliarden verrechnen. Baue auf, reise nieder. Arbeit haben wir so immer wieder! In paar Jahren schaffen wir einfach den nächsten Feiertag ab, um dann weitere Aufbauhilfen gegenzurechnen.
Wer braucht schon zufriedene Angestellte oder gar Zeit zur Erholung? Feiertagszuschläge sind eh zu hoch. Die Idee des Feierabends ist auch altmodisch, können „wir" uns eh nicht leisten. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Deutschland beträgt auch nur rund 40 Stunden. Welch Einnahmen hier unserer Bundesregierung entgeht! Skandal! Dann noch 30 Tage bezahlter Urlaub pro Jahr. Unerhört! Schließlich definiert sich der Wert eines Menschen ausschließlich über seine Arbeitskraft!
Die Vorstellung eines weiter eingeschrumpften Bundestags, einer Reduzierung der monatlichen Mitarbeiterpauschale von 25.000 Euro oder gar der Verzicht auf das 8.000-Euro-Bahnticket – das wäre ja zu viel verlangt! Lasst uns am Besten gleich alle Feiertage abschaffen und die Produktivität maximieren. Das wären schätzungsweise bis 90 Milliarden Euro mehr – was die Bundesregierung damit alles sponsern könnte! Jeder Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Unternehmer sollte dankbar sein für jeden zusätzlichen Euro, den er unserem Land schenken darf. Was sind da schon ein paar Feiertage weniger?
... Unternehmer prüfen immer erst die Ausgabenseite, daran sollte sich der Staat ein Beispiel nehmen.