Während in der Gohrischheide Hunderte Feuerwehrleute, das THW und die Bundeswehr mit Löschhubschraubern, Tanklöschfahrzeugen und Wasserwerfern verzweifelt gegen einen Waldbrand ankämpfen, der wegen munitionsbelastetem Boden kaum zu erreichen ist, demonstrierte die sächsische Regierung kürzlich, was echte Prioritätensetzung bedeutet: Sie kürzte die Feuerwehrfördermittel um ca. 20 %.
Natürlich, es wurde in den letzten Jahren einiges verbessert. Sachsen hat nach den letzten Großbränden Millionen in die Hand genommen, vornehmlich neue Löschhubschrauber gekauft und in der Sächsischen Schweiz sowie in Teilen der Lausitz kamerabasierte Waldbrandfrüherkennungssysteme installiert. Dort werden Brände inzwischen meist im Entstehungsstadium entdeckt und gelöscht – ein echter Fortschritt! Die Gohrischheide bleibt dabei ein blinder Fleck – und das, obwohl bereits Ende Juni 2022 hier ein verheerendes Feuer ausbrach!
Brandstiftung ist und bleibt dabei ein unterschätztes Risiko. Ob mutwillig oder fahrlässig – ein Funke genügt, und die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Umso unverständlicher ist es, dass beim Brandschutz immer wieder gespart wird. Prävention und Ausstattung sind keine Luxusausgaben, sondern die Voraussetzung dafür, dass unsere Einsatzkräfte überhaupt eine Chance gegen die Flammen haben.
Veraltete Technik, zu wenig Personal und fehlende Infrastruktur führen dazu, dass Brände wie in der Gohrischheide langsamer entdeckt und bekämpft werden können. Die politischen Prioritäten in Sachsen spiegeln nicht die realen Herausforderungen wider. Wahrscheinlich braucht es einfach noch ein paar Sommer wie diesen, bis sich das ändert.
Ein positiver Aspekt: Die Brandflächen werden mittlerweile zu Mischwald aufgeforstet, welche deutlich weniger brandanfällig sind als reine Kiefern- oder Fichtenbestände und mehr Wasser im Boden speichern. Zwar laufen die Förderprogramme für Waldumbau und Wiederbewaldung weiter, doch auch hier sind Einsparungen geplant. Wie viel von den im Haushalt beschlossenen Mitteln dann in der Gohrischheide ankommen wird und dort für nachhaltige Prävention und Wiederbewaldung eingesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Auf der jährlichen FLORIAN Messe in Dresden, wird im Übrigen jedes Jahr eindrucksvoll demonstriert, was im Bereich Brandschutz und Prävention heute schon möglich ist. Von modernster Löschtechnik über innovative Frühwarnsysteme, digitale Einsatzsteuerung, Drohnentechnologie bis hin zu neuen Schutzkonzepten für Einsatzkräfte – die Messe zeigt, wie vielfältig und fortschrittlich die Lösungen sind, die Feuerwehren und Kommunen zur Verfügung stehen könnten. 🚒
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Die sengende Hitze, die drückende Rauchentwicklung und die unberechenbaren Bedingungen machen die Arbeit der vielen Feuerwehrleute zu einer enormen Herausforderung ... trotz Erschöpfung, langen Schichten und körperlicher Belastung geben sie nicht auf – dafür gebührt euch allen unser aufrichtiger Respekt und unsere Dankbarkeit. 🌧️ Nun hoffen wir, alle auf baldigen Regen zur Unterstützung ...
💪 An dieser Stelle auch noch einmal erwähnt: viele Feuerwehren suchen Nachwuchs! Die Bedingungen sind nicht immer einfach – Einsätze bei Hitze, in der Nacht oder unter schwierigen Umständen gehören dazu. Nur gemeinsam kann eine Gemeinschaft bestehen und Krisen meistern.
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